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Lautsprecher

Lautsprechergehäuse

By 12. Mai 2021Juli 17th, 2021No Comments

Das Fundament

Das Lautsprechergehäuse ist wie das Fundament eines Hauses. Ein schlechtes Fundament und das Haus stürzt beim nächsten Unwetter ein. Es ist absolut fundamental, dass ein Lautsprechergehäuse extrem starr und vibrationsarm ist. Im Gegensatz zu einem Musikinstrument, bei dem das Holz für den spezifischen Ton verantwortlich ist, sollte ein Lautsprecher keinen Eigenklang erzeugen. Daher ist das ideale Lautsprecherghäuse akustisch tot, was bedeutet, dass es nicht mitschwingt.
Bei einem Gehäusematerial ist es wichtig zwischen zwei Eigenschaften zu unterscheiden, welche vielfach vermischt werden. Es gibt die Dämmung und die Dämpfung. Unter Dämmung versteht man wieviel Schall durch ein Material hindurch kommt, bzw. wieviel dass eben der Schall gedämmt wird. Dies ist vorallem von der spezifischen Dichte (kg/m3) und von der Festigkeit des Materials abhängig. Unter der Dämpfung versteht man vereinfacht gesagt wie schnell ein Material ausschwingt, wenn es angeregt wurde. Bei den meisten Materialien kann das einfach durch ein Anklopfen festgestellt werden. Metalle klingen in der Regel länger nach als weiche Materialien.

spektrum Stahlgehäuse

Materialien

Wir haben für unsere Lautsprechersysteme verschiedene Materialen gestestet und gemessen. Dies mit Hilfe eines massiven Betonquaders, bei welchem auf einer Seite Platten mit verschiedenen Materialien getestet werden konnten. Dabei kamen Materialien wie MDF, Aluminium und Stahl zum Einsatz. Das Ergebnis war, das Stahl gegenüber den anderen Materialien vorallem im Tieftonbereich um eine über 20 dB bessere Dämmung zeigte. Der Nachteil von Metallen ist aber wie oben schon angetönt, das lange Nachklingen. Die entscheidende Frage ist allerdings, bei welcher Frequenz das Nachschwingen präsent ist. Jede Fläche bildet ein sogenanntes Feder-Masse-System mit mindestens einer Resonanzfrequenz.

Messungen

Mit den Protypen konnten wir erste Messungen machen, welche die Resonanzfrequenzen zeigen. In obenstehender Grafik sind diese relativ ausgeprägt sichtbar bei rund 600 Hz. Diese liegen deutlich über Einsatzbereich der beiden Basstreiber (unter 100 Hz), welche auf das grosse Volumen arbeiten. Somit werden diese Gehäuseflächen bei Ihrer Resonanz nicht angeregt und somit ist die Dämpfungseigenschaft in diesem Fall nicht relevant. Anders bei einem Zweiwegsystem mit Bassmitteltöner, welcher bis 2 kHz oder höher im Einsatz ist. Hier müssten die Resonanzen auf irgend eine Art und Weise bedämpft werden oder die Resonanzfrequenz durch Unterteilen in kleinere Teilflächen in einen deutlich höheren Bereich geschoben werden.
Die ganze Problematik mit unerwünschten Resonanzfrequenzen kennt man übrigens auch bei jedem Lautsprecherchassis. Jeder Lautsprecherentwickler versucht die Chassis so einzusetzen, dass die Membranresonzen deutlich oberhalb des Einsatzbereichs liegen. Dann sind sie komplett unschädlich für den Klang.

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